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Ein Spaziergang durch die kaiserlichen Gärten

Bereits im 15. Jahrhundert gab es auf der Südseite der Kaiserburg die „Hängende Gärten“ mit Weinreben, Obstbäumen und Blumen, die vermutlich von Kaiser Friedrich III errichtet wurden und der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren. Diese Gärten gibt es so nicht mehr. Umso schöner ist es aber, dass man nun durch vier verschiedene, in ihrer Art ganz unterschiedliche Gärten schlendern und die Ruhe genießen kann. Sie zählen absolut zu den Geheimtipps! 

Um in die grünen Oasen eintauchen zu können, geht man durch ein Tor im Burghof. Von dort gelangt man zum Maria-Sibylla-Merian-Garten, der nach der Nürnberger Künstlerin und Naturforscherin benannt ist. Auch wenn sich der Garten immer wieder verändert hat, kann man vermutlich nachvollziehen, warum die Künstlerin diesen Ort für ihre Studien ausgewählt hat. Nicht nur die Diversität der Pflanzen lassen einen staunen, sondern auch das durch die Zeit entstandene Insektenhotel in einer Mauernische. 

Wenn man seinen Weg durch Schmuckpflanzen und tropische Gewächse gefunden hat, geht es weiter zum bekannteren Burggarten. Die obere Bastei der Burg eignet sich perfekt für einen Zwischenstopp.  

Wo es eine obere Bastei gibt, ist die untere nicht weit. Über den unteren Burggarten, der geprägt ist von kunstvoll angelegten Baumrondellen, geht es über eine schmale Treppe zum Bürgermeistergarten. Auch dieser war zu früheren Zeiten nur dem Stadtoberhaupt zugänglich. Glücklicherweise ist dem nicht mehr so und man gelangt zur einzigen Stelle, an der die Burgmauer direkt für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Der Weg dorthin lässt an Alice im Wunderland erinnern: Verwinkelte Wege, gesäumt von Skulpturen aus Sandstein (übrigens ein beliebter Baustoff in Nürnberg), führen auf die Steingalerie im Wehrgang der Burgmauer. Hier kann der Blick über die Kaiserburg, das Albrecht-Dürer-Haus, die engen Altstadtgassen und über den Tiergärtnertorplatz schweifen. So bunt das Treiben dann auch ist, so ruhig ist es im Bürgermeistergarten.  

Genug vom bunten Treiben. Eine Oase der Ruhe ist der Heilkräutergarten, der vom Bund Naturschutz betrieben wird. Dieser sieht nicht nur schön aus, man lernt auch etwas zur heimischen Pflanzenheilkunde. Erreichbar ist die letzte Station des Spaziergangs über das Neutor. Und schon hat man sich für einen Kilometer ganz kaiserlich durch Nürnberg bewegt.